2021-07 GTA Grande Traversata delle Alpi Etappe 6 – 17
16. Juli 2021
USA Südwesten Nationalparks
Roadtrip vom 26.05. bis 18.06.2022
Die Grande Traversata delle Alpi (GTA) ist ein italienischer Weitwanderweg, der in rund 1000 km und 65 Tagesetappen den gesamten piemontesischen Westalpenbogen durchzieht, von den Walliser Alpen, Grajischen Alpen über die Cottischen Alpen bis zu den Seealpen und Ligurischen Alpen. Da dieser Teil der Alpen in zahlreiche Quertäler gegliedert ist, verlaufen die Tagesetappen oft über Pässe, die hochgelegene Talorte miteinander verbinden; andere Etappen sind Höhenwege innerhalb eines Tals.
Der folgende Routenplan dient als Anhaltspunkt und wird oft so gelaufen bei übernachtungen in Gasthäusern oder Refugios (nach Rother Bergverlag; GTA 4., aktualisierte Auflage 2019). Da wir mit unserem Zelt frei waren, haben wir immer vor oder nach dem jeweiligen Zielort, je nach Wetter Laune oder Fitness uns einen schönen Platz für unser Zelt gesucht. Die aufgeführten 12 Etappen haben wir in 11 Tagen absolviert.
Viel Spaß beim Lesen und Bilder schauen!
Eure Dreamhiker
Unsere Route Tag 1: Gondo - Zwischbergen
6,5km ▲600m ▼100m
Tag 2: Zwischbergen - Tschawiner See - Rifugio Gattascosa
7,7km ▲990m ▼170m
Tag 3: Rifugio Gattascosa - Rifugio Alpe Laghetto
10,8km ▲5901m ▼540m
Tag 4: Rifugio Alpe Laghetto - Passo di Campo - Passo della Preia - Alpe Cheggio
11,1km ▲690m ▼1230m
Tag 5: Alpe Cheggio - Antronapiana - Rifugio Alpe della Colma
14,1km ▲1010m ▼940m
Tag 6: Rifugio Alpe della Colma - Molini di Calasca - Alpe del Lago
16,1km ▲1210m ▼1240m
Tag 7: Alpe del Lago - Bivacco Alpe Pian Lago - Colle del Usciolo - Campello Monti
9,6km ▲750m ▼990m
Tag 8: Campello Monti – Bocchetta di Campello - RimelIa
9,!km ▲650m ▼760m
Tag 9: Rimella/Chiesa - Alpe Baranca
11,3km ▲970m ▼580m
Tag 10: Alpe Baranca – Colle d´Egua - Carcoforo
9,2km ▲660m ▼640m
Tag 11: Carcoforo – Colle del Termo - Rima
10,8km ▲1050m ▼940m
Tag 12: Rima - Colle del Mud - Rifugio Ferioli - Alagna
11,1km ▲920m ▼1120m
01.07.2021 1. Etappe Anreise mit dem Zug und Start in Gondo
Um 5.52 Uhr fahren wir mit dem Schnellbus Espresso zum Flughafen Stuttgart, um danach mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof zu gelangen. Unser Zug fährt um 8.29 nach Zürich und von dort weiter nach Brig mit nur einem Umstieg in Zürich. Von Brig aus geht es weiter mit dem Postbus über den Simplon- Pass nach Gondo. Dies ist unser Ausgangspunkt für den GTA.
Von Gondo geht es über den Stockalperweg nach Zwischenbergen. Es ist ein wunderschöner Weg, aber an die 21 kg von unserem Rucksack müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Noch spüren wir sie bei jedem Schritt. Etappe 1 ist mit 600 Höhenmetern und guten 6km debnnoch ein guter Einstieg um "Warm zu werden".
In Zwischenbergen angekommen, wollten wir uns eigentlich nur ein Bier und etwas zu Essen gönnen und dann einen Zeltplatz suchen. Aber der Wirt machte uns ein Angebot, im Tipi zu übernachten, zu einem Einführungspreis welcher für schweizer Verhältnisse doch sehr günstig war. Wir nahmen das Angebot dankbar an.
02.07.2021 2. Etappe Zwischbergen - Tschawiner See - Rifugio Gattascosa
Die Nacht im Tipi war sehr erholsam und nach dem leckeren Frühstück, brachen wir gestärkt auf. Erst ging es abwärts zum Fluss, doch danach galt es Höhenmeter zu machen. 1000 Höhenmeter waren an diesem Tag angesagt.
An der Alpen Waira (1852m) kauften wir selbstgemachten Käse und liefen weiter zum Wairasee (2045m), wo wir ein ausgiebiges Päuschen einlegten und unsere Füße im 8 Grad kalten See abkühlten. Nach dem See ging es extrem steil den Berg hoch zum Tschawinersee (2178m), wo noch Reste von Schnee lagen. Der Weg führte entlang des Sees und danach über ein Geröllfeld Richtung Bocchetta di Gattascosa (2158m).
Wir mussten noch ein Schneefeld überqueren und stiegen danach zum Rifugio Gattascosa (1993m) ab, wo wir uns erstmal 2 Bier gönnten (also 2x2 ;-)). Unterhalb des Rifugios liegt der Lago Ragazza (1969m), an dem wir unser Zelt aufschlugen. Wir genossen die Aussicht auf den wundervollen See und liesen und von der Nachmittagsonne verwöhnen.
03.07.2021 3. Etappe Rifugio Gattascosa - Rifugio Alpe Laghetto
Nach einer entspannten Nacht und dem Frühstück, ging es um 08.00 bei herrlichem Sonnenschein los. Wir stiegen durch einen Waldweg zur San Bernardo Kapelle ab. Weiter ging es durch den Wald Richtung Alpe Oriaccia (1642m), die schon zerfallen ist. Es galt 500 Höhenmeter zum Rifugio Laghetto (2039m) zu überwinden.
Auf Höhe des Croce del Vallaro (1823m) lasen wir auf einem Schild von einem Biwak (Bivacco Emilio Marigonda). Da es nur ein kleiner Umweg war entschlossen wir uns das Biwak anzuschauen, um eventuell dort zu übernachten.
Es waren einige Italiener vom Alpenverein (CAI) dort, die uns sagten, dass Biwak sei aufgrund von Corona geschlossen, aber sie hätten nichts gesehen. Also zogen wir in das Biwak mit Ofen, Matratzenlager, Gasherd und frischem Trinkwasserbrunnen ein. Das Wetter war inzwischen eher auf Regen programmiert und deswegen wollten wir zügig zum Rifugio Laghetto, um dort ein Bier zu trinken und leckere Spaghetti zu essen.
Es erwartete uns ein kuscheliges Rifugio, welches erst seit heute geöffnet hatte. Vier ältere Herren bewirteten uns mit leckerem Essen und ein Ofen wärmte den gemütlichen Raum. Gestärkt stiegen wir zu unserem Biwak ab, um ebenfalls dort unseren Ofen anzuheizen. Inzwischen hatte es schon angefangen leicht zu regnen, was aber in einem warmen Biwak kein Problem ist.....
04.07.2021 4. Etappe Rifugio Alpe Laghetto - Passo di Campo - Passo della Preia - Alpe Cheggio
Erholt liefen wir um 08.00 Uhr erstmal bergauf. Es ging über wunderschöne Blumenwiesen bis zur Alpe Campo (1898m), die nur in Resten existiert. Von hier aus, galt es 600 Höhenmeter zu bezwingen.
Uns begegneten viele Murmeltiere und Steinböcke mit kleinen Zicklein. Es ist schon phänomenal, wie grazil und schnell sich diese Tiere im alpinen Gelände bewegen, während wir den Berg hochschnaufen. An der Alpe Preia (2059m) angekommen, machten wir eine Brotzeit, auf den unter dem Fels aufgestellten Bänken.
Es lagen immer noch 300 Höhenmeter bis zum Passo della Preja (2322m) vor uns. Der Weg zum Pass ist aber gut begehbar und es gibt eine wunderschöne Blumenvielfalt. Angekommen am Pass, erwartete uns Kälte und Nebel. Von hier aus stiegen wir von 2322 m auf 1500 zur Alpe Cheggio ab, vorbei an dem türkisfarbenen Stausee (Lago Aple dei Cavalli).
Die Alpe Cheggio ist ein wunderschönes Bergdorf, das allerdings auch viel Tourismus anzieht. Nach einem leckeren Mittagessen stiegen wir weiter bis Antronapiana (903m) ab, da wir dort auf den Campingplatz wollten.
Unterwegs bemerkte Thomas, dass sich seine Sohlen von den Wanderschuhen ablösten. Toll bei Schuhen, die erst 2 Jahre alt sind. So kam Plan B.... 2 Nächte auf dem Campingplatz und am nächsten Tag mit dem Bus nach Domodossla, um neue Schuhe zu kaufen. Zum guten Glück waren wir in einem Dorf mit Verkehrsanbindung....
06.07.2021 5. Etappe Alpe Cheggio - Antronapiana - Rifugio Alpe della Colma
Um 7.30 verliesen wir, Thomas mit neuen Schuhen, den Zeltplatz in Antronapiana. Es ging es hauptsächlich über Waldpfade, die manchmal die Straße kreuzten, bergab nach Prato (589m). Das Haus mit den vielen Hundezwingern und Hunden konnten wir nicht verfehlen, da ungefähr 6 Hunde so laut bellten, dass wir wussten, ab hier geht es nun 2 Stunden steil bergauf.
Der Weg verlief die ganze Zeit durch den Wald und war mit vielen Stufen gut begehbar. Nach 2 Stunden bergauf waren wir an der Alpe Colma (1559m), wo wir uns völlig nass geschwitzt, erstmal zwei Panache (Radler) genehmigten. Der Hüttenwirt hatte gerade frische hausgemachte Pasta fertig, da konnten wir nicht nein sagen. Äußerst lecker!
Nach 1,5 Stunden Pause, galt es wieder von 1576 m auf 570 m nach Vigino/Molini abzusteigen.
Der Weg war aber wieder durch den Wald teilweise mit Stufen gut begehbar. Wir durchquerten Vigino (566m), wo die Zeit stehengeblieben schien. Enge Gassen, alles aus Stein und hauptsächlich ältere Bewohner. Kurz nach Molini fanden wir dann einen schönen Zeltplatz. Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, fing es eine halbe Stunde später mit regnen an.
In der Nacht regnete es teilweise sehr heftig, aber alles blieb trocken und wir schliefen wie die Murmeltiere.
07.07.2019 6. Etappe Rifugio Alpe della Colma - Molini di Calasca - Alpe del Lago
Nach unserem Haferflockenmüsli, stiegen wir noch eine halbe Stunde bis Molini ab, inzwischen regnete es sehr stark, aber uns blieb nichts anderes übrig, als zu Laufen. Es galt, 1100 Höhenmeter bis zur Selbstversorgerhütte (Alpe del Lago) zu absolvieren.
Der Weg ging lange an einer Schlucht entlang, um dann sehr steil anzusteigen. Teilweise ging es mit Stufen durch den Wald, manchmal auch nur steil den Wald hoch. In der Alpe Pozzetto (1128m) mussten wir erstmal Rast machen.
Die Alpe wurde 1921 erbaut und innen steht noch eine Bank. Von hier aus waren es immer noch 500 Höhenmeter und der Gluteus Maximus (großer Gesäßmuskel!) machte sich inzwischen bei jedem Schritt bemerkbar. Zum Glück hatte der Regen inzwischen aufgehört. Nach der Alpe Pozzetto ging es erstmal durch nassen Farn den Berg hoch, was uns nasse Wanderschuhe bescherte. Die Wanderschuhe waren dann nach der kniehohen nassen Wiese völlig mit Wasser gefüllt, so dass es bei jedem Schritt schwappte. Aber die Selbstversorgerhütte hat ja einen Ofen.
Die letzten Höhenmeter kletterten wir wir über abgestürzte Tannenbäume, oder wanderten durch kniehohes, nasses Gras. An der Hütte angekommen, waren wir klatschnass und mussten uns komplett umziehen und erstmal ein Feuer zum Trocknen und Aufwärmen machen. Die Hütte hat 9 Betten, aber wir waren alleine da und genossen die Wärme und den schönen Ausblick.
08.07.2021 7. Etappe Alpe del Lago - Bivacco Alpe Pian Lago - Colle del Usciolo - Campello
Am Morgen war aus dem Flussbett, das eigentlich kein Wasser führte ein reissender Bach geworden. Der Himmel war bedeckt, als wir losliefen fing es mit Regnen an. Da wir als Tagesziel Campella Monti hatten und wir ja seit Schottland Regen gewöhnt sind, liefen wir trotz des Regens los.
Nach 30 Minuten brach ein heftiges Gewitter über uns herein. Da wir fast oberhalb der Baumgrenze waren, mussten wir uns unter einen halbwegs geschützten Fels stellen. Doch das Wetter meinte es nicht gut mit uns, denn es hagelte 1 cm große Stücke. Wir wussten, dass ein Biwak ca 2 Stunden entfernt war und beschlossen diesen anzusteuern und die Etappe für heute zu beenden. Nachdem Blitz und Donner sich etwas verzogen hatten liefen wir im strömenden Starkregen noch 2 Stunden zum Bivacco Pian del Lago (1739m).
Unsere Kleidung war komplett durchnässt, die Wanderschuhe randvoll mit Wasser....Also alles wie am Vortag ??. Zum Glück hatte das Biwak einen Ofen, über dem wir wieder unsere Sachen trocknen konnten. Den ganzen Tag gab es immer wieder Gewitter mit Starkregen, aber wir waren inzwischen ja in unserem trockenen Biwak.
Bis 23.30 Uhr hatten wir einen hervorragenden Schlaf, ab dann war die Nacht vorbei, denn wir bekamen Besuch...von Mäusen...Es ist unglaublich, aber diese hielten uns bis morgens um 05.00 Uhr mehr oder weniger wach.
Morgen suchen wir uns wieder einen schönen Zeltplatz..... ohne Haustiere!
09.07.2021 8. Etappe Campello Monti – Bocchetta di Campello - Rimella
Nach der schlaflosen Nacht wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenaufgang und herrlich blauem Himmel belohnt. Wir brachen schon um 06.30 Uhr auf, da wir die Tour von gestern nachholen wollten und der heutige Tag auch noch zu absolvieren ist.
Unser Tagesziel war also Rimella/Chiesa.
Die Tour nach Campella Monti gilt als Panoramatour und wir müssen sagen, das war sie wirklich. Schneebedeckte Berge der Monte Rosa Kette auf der einen, die Poebene auf der anderen Seite...einfach nur genial. Es ging stetig leicht bergauf bis zum Colle dell Usciolo (2037m). In Campella Monti (1368m) gönnten wir uns 2 leckere Panache, um Kräfte für die nächsten Stunden nach Rimella zu sammeln.
Diese Tour ist der "Weg der Leichenträger", denn dort wurden bis 1571 die Leichen von Campella Monti nach Rimella getragen, da es nur dort eine Kirche und einen Friedhof gab. Es ging 650 Höhenmeter nach oben zum Bocchetta di Campello (1924) und anschließend wieder über 700m Höhenmeter nach unten. Wir haben uns öfter gefragt, wie man dabei noch eine Leiche tragen kann, wenn es schon mit 21 kg schwerem Rucksack für uns anstrengend war.
Kurz vor Rimella, war ein Umleitungsschild, welches uns durch ein kleines Bergdorf führte. Dort aßen wir zu Mittag und füllten unseren Flüssigkeitshaushalt auf. Wir kamen anschließend an einen Parkplatz, wo ein Schild vom GTA links in den Wald zeigte. Wir konnten es fast nicht glauben, aber unser Navi zeigte auch in diese Richtung. Also kletterten wir durch Büsche, zwischen Bäumen mal eben 100 m hoch, bis wir auf einen Weg trafen. Laut Navi waren wir wieder auf der richtigen Route.
Da alles rotweiss ausgeschildert war, liefen wir lange diesem Weg nach. Irgendwann schauten wir mal wieder auf das Navi und stellten fest, dass wir komplett falsch sind...also wieder zurück und um 18.00 Uhr erreichten wir das Tagesziel Rimella (1100m). Da es so heiß war, beschlossen wir im Hotel Fontana noch was zu Trinken und anschließend einen Zeltplatz zu suchen. Unser Zelt konnten wir direkt im Wald neben dem Wanderweg aufbauen. Dieser Tag war bis jetzt der Schönste, aber auch der Anstrengeste!
10.07.2021 9. Etappe Rimella/Chiesa - Alpe Baranca - Colle d´Egua
Da wir direkt neben dem Wanderweg zelteten, brachen wir schon um 07.00 Uhr auf. Unser Tagesziel war der Colle d' Egua (2240m). Als Herausforderung galt es 1630 Höhenmeter zu absolvieren.
Vom Zeltplatz ging es gleich Mal steil durch den Wald. Wir passierten mehrere kleine Bergdörfer mit vielen inzwischen verfallenen Häusern. Nach guten 300 zähen Höhenmetern erreichten wir La Res (1409m), wo wir erstmal bei herrlichem Sonnenschein eine Pause einlegten. Danach ging es moderat durch kleine teilweise verlassene Bergdörfer abwärts. In La Piana (1083m) gibt es laut Rother Reiseführer dort selbstgebrautes Bier. Also machten wir dort um 10.00 Pause und stärkten uns mit einem Panache und einem Crepe.
Bis Santa Maria (1106m) mussten wir eine Teerstraße laufen, danach ging es auf einem breiten Wanderweg dem Bachlauf entlang auf zur Alpe Baranca (1580m). Dort gönnten wir uns einen leckeren Käse, bzw. Wurstteller und natürlich ein Panache.
Gestärkt nahmen wir unsere verbleibenden 670 Höhenmeter in Angriff. Vorbei am Baranca-Wasserfall, dem Baranca See, bis zum Colle Baranca (1780m). Vincenzo Lancia hatte hier seine Villa, von der inzwischen nur noch eine Ruine übrig ist.
Nach 2 Stunden hatten wir den Colle d'Egua (2240m) erreicht und das Biwak ausfindig gemacht. Wir fanden aber einen wunderschönen Zeltplatz am Biwak und beschlossen lieber zu zelten. Die Bilder zeigen Euch warum......
11.07.2021 10. Etappe Colle d´Egua - Carcoforo - Colle del Termo - Rima
In der Nacht brach ein heftiges Gewitter über uns herein. Wir hatten so starken Regen, dass wir befürchteten, durch unser Zelt kommt eine Flutwelle. Aber zum Glück blieb unser Zelt dicht und es kam auch kein Regen über unsere Fussmatte. Idealer Zeltplatz auf dem Kamm mit ringsrum abfallender Fläache!
Am Morgen wurden wir mit Sonnenschein und blauem Himmel begrüßt und einem traumhaften Blick auf den schneebedeckten Monte Rossa.
Der Abstieg ging in leichten Serpentinen bis zum Rifugio Boffalora (1635m). Da es Sonntag war, kamen uns schon unzählige Leite entgegen.
In Carcoforo (1295m) war ein Menschenandrang, den wir nicht mehr gewohnt waren. Wir tranken 2 Panache, kauften auf dem Markt noch Käse und verließen schnellstmöglich wieder den Ort.
Bevor es an den Anstieg ging badeten wir noch unsere Füße in dem kalten Gebirgsbach und danach galt es, 1050 Höhenmeter zu bezwingen. Der Anstieg war steil und zog sich in einem Stück bis zum Colle di Termo (2351m). Der Colle di Termo besteht nur aus einem Grat mit wenig Sitzgelegenheit und so stiegen wir wieder in steilen Serpentinen ab, auf der Suche nach einem Zeltplatz.
Das gestaltete sich aber schwierig, da der Berg so steil ist, fanden wir kein einziges ebenes Plätzchen und mussten deshalb bis nach Rima absteigen. In Rima aßen und tranken wir erstmal etwas und fanden danach am Wasserfall einen Zeltplatz. 1050 m Aufstieg und 2000 m Abstieg an einem Tag, ging dann doch schon an die Substanz.
12.07.2021 11. Etappe Rima - Colle del Mud - Rifugio Ferioli - Alagna
Im Reiseführer stand, dass es zum Colle di Mud steil bergauf geht. Wir befürchteten schon, dass es wieder ein beschwerlicher Tag werden wird. In Serpentinen ging es aber moderat bis und schön gleichmäßig auf den Colle di Mud (2324m).
Laut Wetterbericht sollte das Wetter ab morgen umschlagen, mit Gewittern und Starkregen bis Freitag. Deswegen hatten wir beschlossen, unsere Tour in Alagna (1162m) zu beenden und dort ein Hotel gebucht (In Italien gibt es überall LTE!).
Kurz nach dem Colle di Mud kam das Rifugio Santino Ferioli (2264m), welches bewirtschaftet ist. Nach der "Forza Italia" Begrüßung und "Germany out" (Italien wurde vor 2 Tagen Europameister im Fußball!) genehmigten wir uns eine Minestrone und ein Panache. Danach ging es an den an den Abstieg nach Alagna.
Dieser gestaltete sich absolut heftiger als erwartet. Irgendwann hatte man das Gefühl, die Kniescheiben kommen gleich entgegen nach gefühlten 10000 Stufen abwärts. 1120 Höhenmeter Abstieg sind einfach kein Pappenstiel.
Alagna selbst ist ein kleines Dorf mit viel Flair. Wir beendeten (vorerst) unseren GTA in einem traumhaften Hotel, MH Cristallo.
Unser Fazit
Wir kommen wieder, irgendwann!
Ganz tolle Tour die nicht überlaufen ist und viele Variantenmöglichkeiten bietet. Wunderschöne abwechslungsreiche Landschaft mit teilweise anstrenegnden aber technisch nicht allzuschweren Passagen.
Wer Höhenmeter mag ist hier genau richtig, Zeiten in den man auf ebener Strecke läuft sind rar. Entweder auf oder ab!!
..Einfach nur genial 😊 es war wunderschön!!